Grundsätzlich gehen wir nur auf Holzkohlegrills ein, da wir auch nur auf diesen grillen. Definitiv haben Gas bzw. Elektrogrills vor allem einen zeitlichen Vorteil, da kein/weniger Vorheizen nötig ist und die Temperatur leichter konstant gehalten werden kann.
Kugelgrill als Allzweckwaffe
In dem Artikel Das Basisgrillequipment haben wir ganz klar den Kugelgrill als Allzweckwaffe empfohlen. Diese Aussage werden wir in diesem Artikel nicht revidieren. Der Kugelgrill ist wirklich ein Rund um Sorglos Grill mit dem normale Steaks, Gemüse, Würstchen aber auch große Fleischstücke wie Pulled Pork, Brisket, Sparerips oder auch Braten gesmoked werden können. Das geht grundsätzlich natürlich auch auf einem Smoker. Doch im Gegensatz zum Smoker ist der Kugelgrill leichter zu bedienen. Sowohl indirektes als auch direktes Grillen ist mit dem Kugelgrill bei ausreichender Größe möglich (mind. 57 cm Durchmesser des Rostes werden empfohlen). Mit einem 57 cm Kugelgrill kann ohne Probleme für 6 – 8 Personen gegrillt werden.
Einige Beispiele zu verschiedenen Marken bzw. Preisklassen findet ihr im Artikel Das Basisgrillequipment.
Bei deutlich größeren Grillparties muss ein größeres Modell gewählt werden.
Warum nicht einfach einen offenen Grill zulegen.
Wir sehen keine wirklichen Vorteile die für einen rein offenen Grill sprechen, im Vergleich zu einem Kugelgrill. Auch auf dem Kugelgrill ist das ganz normale Grillen von Fleisch, Würsten und Gemüse möglich und eben auch das indirekte Grillen und Smoken mit geschlossenem Deckel. Auch wenn ihr zum Zeitpunkt des Grillkaufes nicht die Absicht habt, einmal zu Smoken oder einen Braten zu machen. Solltet ihr eure Meinung doch noch ändern und auf den Geschmack kommen, dann müsst Ihr nicht gleich einen neuen Grill kaufen sondern lediglich den Deckel schließen.
Was allgemein für einen größeren Grill (Grillrostdurchmesser > 57cm+) spricht, sind mehrere mögliche Grillzonen mit unterschiedlichen Temperaturen.
Smoker – Barrel Smoker
Neben dem Kugelgrill gibt es natürlich noch den klassischen Smoker, der Barrel-Smoker* genannt wird. Dieser besteht aus 2 Kammern, die über einen Lüftungsschlitz miteinander verbunden sind. Eine Kammer dient zum einheizen mit Holz oder Kohle und wird als Feuerkammer (Side-Fire-Box) bezeichnet . Die etwas höher liegende Kammer (Garkammer) wird verwendet, um das Grillgut via Rauch und indirekter Hitze zu garen bzw. zu räuchern (smoken). Bei einem Smoker rate ich von den billigen Varianten um 100 -200€ oder billiger ab. Diese sind oft schlecht verarbeitet, verziehen sich leicht und haben zu dünne Wände um über längere Zeit die Temperatur ausreichend konstant zu halten. Hier kann es vorkommen, dass euch nach den ersten Grilleinsätzen schon der Lack des Smokers entgegenfällt. Als Anhaltspunkt sollte die Wandstärke mindestens 4 Millimeter betragen. Außerdem sollte man sich bei dem Kauf eines Barrel-Smokers nicht für ein zu kleines Modell entscheiden, da sonst die Feuerbox (Side-Fire-Box) so klein ist und vernünftige Minionringe zum Smoken keinen Platz finden. Dann entzünden sich die Kohlen unkontrolliert, erzeugen zu viel Temperatur und ein ständiges nachlegen ist erforderlich. Bessere Modell haben außerdem auf der Feuerkammer eine horizontale Fläche zum erhitzen oder warm hlaten von Töpfen/Pfannen. Außerdem verfügt ein vernünftiger Smoker über einen separat zu öffnende Klappe zum nachlegen von Kohle etc. seitlich der Feuerkammer. Bei der Öffnung der Garkammer sollte eine Ablage montiert sein, auf der man z.B. den Mobbehälter abstellen kann. Um möglichst konstante Temperatur in der Garkammer zu erzeugen ist seitlich ein Schornstein montiert, durch den der Rauch abzieht und wie eine Schleuße wirkt. Und natürlich kann mit dem Smoker auch mal ganz normal gegrillt werden, dann wird die Feuerbox einfach als direkter Grill verwendet.
Watersmoker
Eine etwas andere Bauart des Smokers ist der Wassersmoker* (Watersmoker). Diese ist nicht mit zwei Kammern ausgestattet, sondern in die Höhe aufgebaut. Außerdem hat dieser einen Wasserrspeicher zwischen Grillgut und Kohle. Durch den Wasserspeicher wird das Grillgut befeuchtet, die Temperatur konstanter gehalten und eine indirektes Grillen erzeugt. Auch hier gilt Finger weg von Billigvarianten. Diese dichten nicht gut ab, es fehlt teilweise ein vernünftiger Wasserspeicher und die Temperatur bzw. Luftversorgung kann nicht ausreichend geregelt werden. Bei einem Wassersmoker kann durch den Wasserspeicher die Temperatur deutlich leichter konstant gehalten werden. Deswegen ist dieser Smoker als Einstiegs-Smoker absolut geeignet. Doch nicht nur dem Einsteiger empfehle ich den Kauf eines Wassersmokers, auch dem Erfahrenen kann ich zum Wassersmoker raten, da hier weniger Betreuungsaufwand als beim Barrel Smoker notwendig ist.
Eine neue Variante, die wir persönlich noch nicht benutzt haben ist der sehr kompakte Lotusgrill*. Dieser erzeugt sehr viel Hitze und vermeidet durch seine Bauweise Feuer und Ascheflug. Außerdem ist die Anheizphase der Kohle sehr kurz. Er kann auch während des Grillens umgesetzt werden, da die äußere Wand nicht heiß wird. Wird für mehrere Personen gegrillt, kommt er auf Grund seines kleinen Rostes schnell an seine Grenzen. Als Standardgrill für Zuhause würde ich ihn nicht empfehlen, aber als Reisegrill bzw. für einen kleinen Haushalt ist er definitiv geeignet.
Aus unserermeiner Sicht sind das die wichtigsten und interessantesten Holzkohlegrills mit der meisten Funktionalität. Bauarten gibt es viele verschiedene, die aber oft keinen Mehrwert bringen. So zum Beispiel der klassische in Deutschland häufig eingesetzte offene viereckige Holzkohlegrill.
Fazit:
Definitiv am falschen Eck wird gesparrt, wenn man sich eine billige Variante zulegt, und meistens kauft man dann kurz darauf eine teurere Variante von Weber, Rösle, Outdoorchef …. . Auch zu klein dimensioniert ist der Grill schnell. Und nichts ist ärgerlicher als ein zu kleiner Grill, bei dem die Speisen zeitversetzt serviert werden müssen, wenn man Freunde zum Grillen eingeladen hat und man selbst nur am Grill steht. Außerdem hat der Grill eine äußerst lange Lebenserwartung, wenn er behandelt wird, wodurch eine Erneute Anschaffung in der Regel erst in weiter Zukunft erfolgen muss, wenn man gleich das richtige Exemplar gewählt hat.
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